Split Fiction
Keine Spoiler

Split Fiction

Verfasst am 06. Juli 2025
  • Für:
Geschrieben von wyrdsister87

Split Fiction von Electronic Arts (EA), entwickelt von Hazelight Studios:

Split Fiction ist ein rein kooperatives Action-Adventure mit Plattformelementen. Es bietet ausschließlich Gameplay im Zwei-Spieler-Koop, ähnlich wie It Takes Two.

Release: PS5, Xbox Series X|S, PC (Steam, EA App, Epic) erschienen am 6. März 2025; Nintendo Switch 2 bekam das Spiel am 5. Juni 2025 

Die Story

Spieler schlüpfen in die Rollen der Autorinnen Mio (Sci-Fi) und Zoe (Fantasy), die durch eine kreative Simulationsmaschine in ihre eigenen, verschmolzenen Welten gefangen werden. 

Um zu entkommen, müssen sie zusammenarbeiten, obwohl sie anfangs gegensätzlich sind.

Charaktere & Entwicklung

Ihre anfängliche Feindschaft entwickelt sich im Spiel zu einer tiefen Freundschaft – eine klassische Buddy-Movie-Dynamics, in der Kooperation essentiell ist.

Gameplay & Mechaniken

Genre-Mashup: Die Level wechseln ständig zwischen Sci-Fi und Fantasy. Gesteuert werden Drachen, kybernetische Roboter, Hoverboards, sogar ein furz-fliegendes Schwein – von Tron-ähnlichen Umgebungen bis Snowboarding-Passagen.

Einzigartige Einzel-Mechaniken: Jeder Abschnitt führt ein eigenes Gameplay ein – Zeitbegrenzung, Puzzle-Sektions, Bosskämpfe, Nebenmissionen und mehr.

Kooperations-Gameplay: Der Titel lebt vom Zusammenspiel – Splitscreen, geteilte Steuerung und stärkerer Fokus auf Synchronisation.

Freundes-Pass & Crossplay: Nur ein Game nötig – der Besitzer lädt einen Freund ein, der kostenlos mithalten kann (ohne eigene Erfolge). Crossplay zwischen PS5, Xbox, PC und sogar Nintendo Switch 2.

Meine Meinung

Wir hatten große Hoffnungen in Split Fiction gesetzt, nicht zuletzt, weil EA nach dem Erfolg von „It Takes Two“ beweisen wollte, dass Sie kooperatives Storytelling verstanden haben. 

Leider ist Split Fiction das Gegenteil davon – ein uninspirierter Versuch, die Magie von „It Takes Two“ zu kopieren, ohne deren Seele zu verstehen.

Gameplay? Mehr Copy Paste als Innovation

It Takes Two war ein Fest an Abwechslung: schrumpfen und wachsen, Zeit manipulieren, Weltraumplattformen, singende Werkzeuge – es war ein Liebesbrief an kreatives Koop-Design. 

Split Fiction hingegen fühlt sich an, als hätte jemand dieses Liebesbrief-Konzept im Aktenvernichter entsorgt und dann die Schnipsel auf Steam hochgeladen.

Die Rätsel bestehen größtenteils daraus, schwere Kisten zu schieben oder dieselbe Mechanik 30-Mal zu wiederholen – bis du betest, dass das Spiel endlich abstürzt. 

Statt cleverer Teamarbeit ist es stumpfes Schalterdrücken im Takt, weil EA scheinbar dachte: Koop heißt beide drücken gleichzeitig Knopf A.

Leveldesign? IKEA-Karton ohne Anleitung

It Takes Two überraschte ständig mit fantasievollen Welten: ein Kinderzimmer als Schlachtfeld, ein Baum mit einer Sci-Fi-Eichhörnchenbasis. 

Split Fiction? Hauptsächlich braune Wände, graue Fabrikhallen und Korridore, die so langweilig sind, dass selbst Minecraft-Cobblestone mehr Flair hätte.

Jedes Level sieht aus, als hätte das Art-Team gesagt: Reicht das? Ich will Feierabend. Und EA meinte: ja klar, kostet ja Geld.

Versteht mich nicht falsch, es gab durchaus schöne Level. Hauptsächlich im Fantasy Teil. 

Und auch im Sci-fi Setting gab’s coole Abschnitte die Spaß gemacht haben, aber an die Kreativität von It Takes Two kommt es nicht heran. 

Außerdem erinnert der Snowboard Teil an das Game 1080 (Avalance), dass es früher für den GameCube gab. 

Auch aus anderen Games wurde fröhlich geklaut (ähem inspiriert). Es gab ein Level, dass sehr an das Game Nine Parchments erinnert. 

Dazu kommen noch Level aus folgendem game, Wave Race (Blue Storm) und dem Film Edge of Tomorrow.

Story? Das emotionale Gewicht einer abgestandenen Pfütze

Das Schlimmste ist die Story. It Takes Two war albern, aber ehrlich berührend – die Paartherapie-Metapher funktionierte, weil die Charaktere Ecken und Kanten hatten und man ihr Scheitern UND ihren Versuch es zu reparieren, nachvollziehen konnte.

Man konnte mit Cody und Mae einfach so viel mehr mitfühlen, weil sie sich einfach menschlich verhalten haben und man die Probleme, die sie hatten, vielleicht selber aus seiner Beziehung kannte. 

Und genau das hat die beiden so liebenswert gemacht. 

Split Fiction dagegen hat Charaktere so flach, dass man sie zusammenrollen und als Brief verschicken könnte. 

Die Dialoge klingen als wären sie von einem KI-Chatbot aus 2015 generiert worden: steif, unglaubwürdig und ohne jede Chemie. 

Ich hab schon Dating-Apps gesehen, die mehr romantische Spannung haben.

Die emotionale Reise? Angeblich sollen wir zwei Menschen auf ihrem Trennungsweg begleiten – aber das Spiel versteht nicht einmal, was ein echter Konflikt ist. 

Statt komplexer Gefühle gibt’s nur: „Wir streiten. Cutscene. Wir lösen ein Puzzle. Cutscene. Wir haben uns wieder lieb? Glaubwürdigkeit: 0.

Kommen wir jetzt zu den Charakteren. 

Zoe ist eigentlich jemand, den man von Anfang an mag.  Aufgeschlossen, freundlich und positiv, was das erlebte angeht.  Von den beiden Charaktere war sie definitiv unsere Favorit. 

Kommen wir jetzt zu Mio. 

Mio ist am Anfang sehr verschlossen, abweisend und eigentlich nur am meckern und patzige Antworten geben. 

Was für uns den Charakter einfach nur nervig gemacht hat. Aber sie macht im Laufe des Games eine Charakterentwicklung durch und man erfährt, warum sie so ist wie sie ist. 

Macht Mio das jetzt liebenswerter? Nicht wirklich, aber ich hatte zumindest mehr Verständnis für sie. 

Kaufempfehlung?

Geschmäcker sind ja verschieden und nur weil uns das Game nicht gefällt, heißt es nicht, das es euch nicht gefallen kann. Ich würde es nur niemand empfehlen, der ein It Takes Two 2 erwartet. 

Das Game hat nichts mit It Takes Two zutun – außer einige Mechaniken. 

Wir würden es zu dem Vollpreis von 50 Euro nicht noch einmal kaufen. Es wird wohl eines von den Games bleiben, die wir einmal durchzocken und nie wieder anfassen werden. 

Zurück zu Games
Benachrichtigungen aktivieren erlauben jetzt nicht